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13.04.2023

Presseerklärung

Halbherziger Atomausstieg im Land der Zweifler und Bedenkenträger

Nun ist es endlich soweit, Deutschland steigt zum 15.04.2023 aus der Atomkraft endgültig aus. Von den ursprünglich 36 Kernreaktorblöcken in der BRD werden jetzt die letzten abgeschaltet. Was für ein Erfolg der Antiatom-Bewegung! Aber auch Glück gehabt, denn nukleare Unfälle wie die Kernschmelzen in Tschernobyl und Fukushima sind alle 10 bis 20 Jahre möglich.

Deshalb wird in vielen Orten gefeiert. Das drücken die gewählten Losungen der zentralen Feier in München „Endlich mal abschalten. Raus aus Atom, rein in Erneuerbare!“ und der Demo in Berlin am Pariser Platz „Alte Atomkraft hinter uns lassen - für zukunftsfähigen Klimaschutz!“ aus. Doch der Atomausstieg Deutschlands ist nur halbherzig. Aus diesem Grund steht die Demo in Lingen unter dem Motto „Wer Atomausstieg sagt, muss auch die Brennelementfabrik schließen! … Kompletter Atomausstieg jetzt!“.

Je näher dieses einmal verschobene Abschaltdatum rückte, desto kräftiger wurde die Medien-Werbetrommel der Atomkraftbefürworter betätigt, um vielleicht doch noch zum Schluss das Ruder herumreißen zu können – oder zumindest Wählerstimmen der Zweifler und Bedenkenträger in das eigene rückwärtsgewandte politische Fahrwasser zu locken. Und Meinungsumfragen in der Bevölkerung sind in dieser Situation kontraproduktiv. Hier ist eher Rationalität, wie in der Studie des DIW „Ausbau von Kernkraftwerken entbehrt technischer und ökonomischer Grundlagen“ notwendig. Auf der einen Seite verunsichernde Politiker in AfD, FDP und CDU/CSU und eine verunsicherte Bevölkerung, aber gleichzeitig boomt die Solar-Branche in Deutschland, deren Aktienkurse steigen und kommunale Fördertöpfe für die Mini-Solaranlagen sind innerhalb kürzester Zeit ausgeschöpft. Bei den Wärmepumpen gibt es sogar wegen der hohen Nachfrage Lieferschwierigkeiten. Deutschland ist auf dem besten Weg, über die Erneuerbaren Energien eine Modellregion für Europa zu werden. Dessen sollten sich die Zweifler und Bedenkenträger bewusst werden.

Aus Anlass des Atomausstieges scheinen bestimmte Gruppen aber auch in die Legendenbildung zu investieren. Zum Beispiel hat die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) einen sicherheitstechnischen Rückblick verfasst. Die dort so hoch gepriesene "deutsche Sicherheitskultur" ist aber nicht vom Himmel gefallen. Ohne die kritische Antiatom-Bewegung wären viele Sicherheitsprobleme gar nicht entdeckt, nicht ernst genommen und erst recht nicht behoben worden[viii].

Die deutsche Antiatom-Bewegung wird nach diesem Abschaltdatum nicht überflüssig. Nach der anfänglichen Euphorie zur Verwendung der Kernspaltung in AKWs und Forschungsreaktoren erben unsere und die nachfolgenden Generationen „nachhaltige“ Probleme der nur 60 jährigen Nutzung.

„Solange noch ein Atomkraftwerk auf der Erde existiert, werden wir die Atombombe nicht los.“ Deutschland sollte deshalb den halbherzigen Atomausstieg mit einem Austritt aus dem Euratom-Vertrag und einem Verbot der Uranaufbereitung in Deutschland verbinden sowie seine legitimen nationalen Sicherheitsinteressen gegenüber den europäischen Nachbarn, die AKWs nutzen bzw. sogar neue AKWs bauen, einfordern.

 

Link zur PM:  https://www.atomreaktor-wannsee-dichtmachen.de/downloads.html...

Die Internationale Ärzteorganisation IPPNW schreibt dazu in ihrem Artikel: Ohne Not und Nutzen:
" Dabei zeigt eben dieser Stresstest klar und deutlich, dass die Stromversorgung in Deutschland auch ohne Atomkraftwerke gewährleistet ist."
" und Tatsächlich trägt ein Weiterbetrieb ... nicht nennenswert zur Versorgungssicherheit bei, sondern stellt eine weitere, risikoreiche Sabotage der Energiewende dar."

Am Freitag, den 11.11.2022, will der Bundestag die Laufzeitverlängerung der drei letzten laufenden AKW beschließen. Aus diesem traurigen Anlass ruft .ausgestrahlt zu einer Protestaktion vor dem Reichstag auf, um deutlich zu machen: Ein AKW-Weiterbetrieb ist gefährlich und überflüssig.

Atomkraft ist hochriskant – und für die Energieversorgung in Deutschland absolut unnötig!
Auch der sogenannte Stresstest 2.0 zeigt: Die Stromversorgung in Deutschland ist sicher, auch ohne Atomkraftwerke.

Wir werden am 11.11. zeigen, dass die Anti-Atom-Bewegung sich gegen jeden Weiterbetrieb der deutschen AKW wehrt. Mit einem riesigen, rauchenden Riss-AKW, einem großen Banner, Anti-Atom-Fahnen und vielen Atommüllfässern wird .ausgestrahlt gemeinsam mit weiteren Organisationen und vielen Aktiven laut protestieren.

WANN: Freitag , 11. November, 8:30 Uhr
Wo: Platz der Republik, Berlin

Die frühe Uhrzeit ist bedingt durch die Tagesordnung im Bundestag: Ab 9 Uhr wird über die Änderung des Atomgesetzes diskutiert, um 10:20 Uhr will der Bundestag den Weiterbetrieb beschließen. Dies ist aber nur vermeintlich ein Nachteil, da so auch Menschen vor der Arbeit (oder auf dem Weg dahin) mitmachen können: Komme gerne auch nur für eine halbe Stunde vorbei! Bring Deine Anti-Atom-Fahne mit, informiere alle Deine Freund*innen und kommt gemeinsam. Aktuell braucht es jede Stimme gegen die Atomkraft!

runterfahren

Wir stellen uns gegen einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke in Deutschland. Alle AKW müssen spätestens am 31.12.2022 abgeschaltet werden. Die Stromversorgung ist im kommenden Winter selbst unter extremen Bedingungen gesichert. Jede Form des Weiterbetriebs eines AKWs - ob als sogenannter Reserve- oder Streckbetrieb - ist überflüssig und blockiert den Ausbau der dringend benötigten erneuerbaren Energien. Gegen jeglichen Betrieb eines AKW gibt es mehr als 100 gute Gründe...

Atomwaffen sind verboten. Mehr als 50 Staaten sind dabei

Es ist soweit: am 22. Januar!

Der Atomwaffenverbotsvertrag tritt nun, 90 Tage nach Ratifizierung des 50sten Staates, dem 24. Oktober 2020 offiziell in Kraft.

Viele Jahre Engagement weltweit und viele Organisationen haben daran mitgewirkt!

Viele mit denen ich sprach, sagten, es würde ja nichts ändern, aber die haben eben nicht mit dem Blick der Welt auf die Atomwaffenbesitzer geschaut.

Das Umdenken, was sich durch diese 51 Staaten zeigt, wird hier in der Presse bisher nicht dargestellt.

Sechs Castorbehälter mit Atommüll aus der Wiederaufarbeitung im britischen Sellafield sollen laut Bundesregierung 2020 in das Zwischenlager am Atomkraftwerk in Biblis transportiert werden. Beförderungsgenehmigungen sind außerdem für Castor-Transporte aus Frankreich ins Zwischenlager Philippsburg beantragt. Das teilt die Bundesregierung auf eine entsprechende Frage des Bundestagsabgeordneten Hubertus Zdebel (Fraktion DIE LINKE) mit. Weitere Transporte mit meist hochradioaktivem Atommüll aus der Wiederaufarbeitung im Ausland sollen außerdem in die Zwischenlager nach Brokdorf und Isar bei Landshut stattfinden.

„Bei diesem Atommüll geht es um in Glas verpackte, meiste hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung deutscher Brennelemente in Frankreich und England. Insgesamt 26 Castorbehälter sollen auf die Zwischenlager in Biblis, Brokdorf und Isar bei Landshut sowie Philippburg verteilt werden. Die Transporte nach Biblis sind 2020 dann der Auftakt. Die Atomtransporte nach Brokdorf und Isar folgen laut anderen Meldungen ab 2023.

Bei den noch laufenden Genehmigungsverfahren zur Einlagerung dieser besonderen Abfälle hat die Bundesregierung keine atomrechtliche Öffentlichkeitsbeteiligung ermöglicht. Dabei gibt es berechtigte Kritik, z.B. dass vor Ort in den Zwischenlagern die Möglichkeiten zur Reparatur nicht ausreichend sind, sollten die Castor-Behälter defekt werden. Dazu könnte die Nachrüstung einer Heißen Zelle in den betroffenen Zwischenlagern erforderlich sein. Außerdem war den Bürgerinnen und Bürgern bei der Genehmigung der Zwischenlager versprochen worden, dass nur vor Ort erzeugter Atommüll eingelagert werden soll. Wieder eines der Atom-Versprechen, das nicht eingehalten wird.“

(Hubertus Zdebel, Sprecher für Atomausstieg und Mitglied im Umweltausschuss des Bundestages)

 

 

Textquelle: Atommüll: Castor-Transporte ins Zwischenlager Biblis im Jahr 2020

 

Anti-Atom-Gruppen haben November 2018 ein Positionspapier (PDF) zur Zwischenlagerung hochradioaktiver Atomabfälle veröffentlicht.

Laut INSA und Focus sollen 44,6 Prozent für längere AKW-Laufzeiten sein. Angesichts der Debatte um mehr Klimaschutz und CO2-Reduktion spricht sich fast jeder zweite Bundesbürger für längere Laufzeiten von Kernkraftwerken aus. -> Infoquelle: hasepost.de

Der Brand in der Brennelementefabrik in Lingen am vergangenen Donnerstag ist doch im nuklearen Bereich der Anlage ausgebrochen - und nicht wie es zunächst hieß, im nichtnuklearen Bereich. Das räumte eine Unternehmenssprecherin auf Anfrage von NDR 1 Niedersachsen ein.

Am Donnerstag, 13.12.2018 wird es eine Anti-Atom-Mahnwache um 16 Uhr am Bahnhof in Lingen geben.

NDR: Lingen: Es brannte doch im nuklearen Bereich


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