Anti-Atom-Berlin


Strukturelle Verantwortungslosigkeit

Nach mehr als einem Jahr Stillstand ist der älteste Atomforschungsreaktor Deutschlands am 28. März wieder in Betrieb genommen worden. Der Forschungsreaktor BER II in Berlin-Wannsee ist zwar klein und hat nur wenige Kilogramm Brennelemente als radioaktives Inventar, aber dennoch bildet er ein hohes Gefahrenpotential: Denn er besitzt kein Containment und ist technisch völlig veraltet. Gegen die Wiederinbetriebnahme wehrt sich das Berlin / Potsdamer Anti-Atom-Bündnis.

Aufgrund einer kleinen Anfrage der Piratenpartei zur Sicherheit des Forschungsreaktors, die im Berliner Abgeordnetenhaus im Januar behandelt wurde, kam es im März 2012 zu Anhörungen von Sachverständigen im Umweltausschuss der Berliner Landtages. Dabei kamen einige neue interessante Details ans Tageslicht.

radioaktiv

Der Reaktor (Baujahr 1973) ist technisch überholt und weist große Mängel auf. 1989 wurde er erweitert und modernisiert, allerdings nicht nach dem vorgeschriebenen "neuesten Stand von Wissenschaft und Technik".

Im Forschungsreaktor werden mittels Kernspaltung Neutronen gewonnen, mit deren Hilfe u. a. Materialforschung betrieben wird. Die Parteien und die Betreiberfirma, die Helmholtzgesellschaft Berlin (HZB) verschweigen, dass es Alternativen gibt. Neutronen können heute ohne Kernspaltung mittels Spallationsquellen gewonnen werden. Entsprechende Anlagen gibt es in England und der Schweiz.

Warum soll mit einer veralteten und sehr riskanten Technologie die Berliner Bevölkerung weiter gefährdet werden? Auf diese einfache Frage gibt es beim Senat keine Antwort.

In den ersten Jahrzehnten wurde intensiv Kernforschung betrieben. Auch heute ist eine eindeutige Trennung von ziviler und militärischer Forschung nicht möglich.

Infos zum Versuchsreaktor des Helmholtz-Zentrum Berlin (früher Hahn-Meitner-Institut)

Kurz vor Inbetriebnahme des Forschungsreaktors befanden wir uns in einer Zeit des Kalten Krieges: die sog. „friedliche Nutzung“ der Atomkraft, war immer engverzahnt mit einer aggressiven Atompolitik, die auf drohen und abschrecken baute und uns immer einen Millimeter nahe am weltweiten Atomkrieg hielt. Ab 1955 durften deutsche Wissenschaftler wieder offiziell Atomforschung betreiben. Fast zeitgleich mit der Gründung des Atomministeriums, konstituierte sich um 1956 unter dem Vorsitz von Franz Josef Strauß die Deutsche Atomkommission. 1957 wurde dann der Grundstein für das Berliner Atomforschungszentrum gelegt, eines der fünf nuklearen Großforschungszentren der BRD.

(Quelle: MoPo)

Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB)

Info zum Helmholtz-Zentrums

Der Atom-Forschungsreaktor des Helmholtz-Zentrums Berlin (HZB) hat nach offiziellen Angaben den sogenannten Stresstest erfolgreich überstanden. Das gab Umweltsenator Michael Müller (SPD) am Dienstag in einem Bericht an das Abgeordnetenhaus bekannt.

Diese Sonderüberprüfung war nach der Nuklearkatastrophe im März 2011 im japanischen Fukushima von der Bundesregierung in allen kerntechnischen Einrichtungen in Deutschland angeordnet worden. Der Reaktor soll nach Angaben aus der Senatsverwaltung nicht vor Ende Januar wieder angefahren werden. Anti Atom Berlin wird im neuen Jahr wieder aktiv zum HZB Stellung beziehen.(...)

Quelle: http://www.morgenpost.de/newsticker/...

AAB Artikel zum Thema:

Alle Parteien wollen den Forschungsreaktor in Wannsee – Atomkraft: “Ja bitte”!

(Quelle: anti atom plenum berlin)

Berlin, 8.9.11: Zu einer Veranstaltung mit den Wahlkreiskandidaten in Zehlendorf hatten zwei kirchliche Umweltgruppen eingeladen. In dem gut gefüllten Gemeindehaus der Paulusgemeinde stellten sich Kandidaten der Grünen, CDU, SPD und Linke den Fragen des Moderators und des Publikums. Zum Erstaunen aller waren sich die vier Parteivertreter auf dem Podium einig: Ja wir können auf den Forschungsreaktor nicht verzichten. Dabei war den Politikern kein Argument zu blöde. (...)

Veranstaltungsbericht Anti Atom Penum Berlin (AAP): http://aap-berlin.squat.net


© 2010 - 2023 Anti-Atom-Berlin
Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell und für die Funktion der Seite wichtig. Natürlich können Sie unsere Website grundsätzlich auch ohne Cookies betrachten, wenn auch mit Einschränkungen. So werden Sie beim Besuch auf unseren Seiten danach gefragt, ob Sie Cookies akzeptieren, wenn Sie ablehnen, werden z.B. Videos und andere externe Scripte durch unser System blockiert.